Der Flughafen Dresden befindet sich auch im Sommerflugplan 2024 in einer Stagnation. Während Dresden die Anbindung an die niederländische Hauptstadt Amsterdam mit KLM verlieren wird und für Flüge auf die Kanaren noch immer kein Partner gefunden wurde, lassen sich Erfolge im Angebot für die Türkei vermelden. Der Sommerflugplan 2024 im Überblick.

17.01.2024 | Nico Mommert

Die Sächsische Zeitung vermeldete mit der Schlagzeile "Tschüss, Amsterdam" [1] zu Beginn des Jahres eine Nachricht, die für den Flughafen Dresden besonders schwer wiegt: Die niederländische Fluggesellschaft KLM zieht sich aus Dresden zurück. Die Gründe für den Rückzug sind vielschichtig. So konnte die Auslastung der Flüge zuletzt nicht wieder das vorpandemische Niveau aus dem Jahr 2019 erreichen. Im Schnitt war die Verbindung 2023 mit 10 Passagieren weniger pro Flug ausgelastet [2]. Doch auch die bisher ohnehin schon begrenzten Kapazitäten in Amsterdam werden durch Regierungsauflagen zukünftig weiter verknappt [3]. Die Anbindung von Wachstumsmärkten kann vonseiten der KLM folglich nur noch durch eine Optimierung des Streckennetzes erfolgen. Die Flughafenbetreibergesellschaft in Dresden beschränkt sich in der Kommunikation mit der Presse auf eine Pause bzw. das Aussetzen der Verbindung [4], doch ein Blick auf vergleichbare Fälle in der Vergangenheit offenbart: KLM hat in Dresden nach 8 Jahren den Stecker gezogen.

Mit dem Rückzug von KLM stellt Swiss mit Zürich die letztverbliebene Anbindung an eine europäische Metropole sowie ein internationales Drehkreuz für Dresden her. Auf nationaler Ebene bleiben Frankfurt und München weiterhin mehrmals täglich mit Lufthansa erreichbar. Eurowings fliegt zudem nach Düsseldorf.

Nur unwesentlich besser ist es um das Engagement der Ferienfluggesellschaft Sundair bestellt. Im Sommerflugplan 2024 wird die Basis am Flughafen voraussichtlich nur noch einen Airbus A319 umfassen, der bis zu 13 Flüge pro Woche zu Zielen am Mittelmeer sowie dem Roten Meer durchführen wird. Die griechische Insel Korfu ist dabei nicht mehr Teil des Angebots. Mit Monastir hat sich hingegen Tunesien wieder zu einem festen Bestandteil im Flugplan entwickelt.

Wie im Vorjahr haben bei Gestaltung des Sommerflugplans Ziele auf den Kanaren für Sundair keine Rolle gespielt. Damit werden die Kanaren wiederholt eine Leerstelle im Flugplan des Flughafen Dresden darstellen. Zuletzt wurde zwar von verschiedenen Luftfahrtportalen berichtet, dass die  Fluggesellschaft Fischer Air aus Tschechien Flüge von Dresden nach Fuerteventura und Gran Canaria aufnehmen möchte [5], doch die tschechische Gewerbeaufsicht rät explizit von Buchungen ab [6]. Reiseveranstalter aus Deutschland paketieren zudem keine Pauschalreisen mit der Airline.

Zusätzlich zum Angebot von Sundair wird die rumänische Fluggesellschaft Fly Lili Dresden am Montag und Donnerstag mit Burgas verbinden. Der Airbus A320 wird dabei für die Reiseveranstalter der DER Touristik eingesetzt [7]. Wie in der Vergangenheit fliegen Eurowings und Ryanair zudem nach Palma de Mallorca.

Eine Angebotserweiterung erfahren in Dresden die Flugverbindungen nach Antalya. Neben teils erheblichen Frequenzaufstockungen werden 2024 auch nach Jahren der Abstinenz die Fluggesellschaften Sun Express und Pegasus an den Airport zurückkehren. Zudem stellen saisonal kleinere türkische Fluggesellschaften wie Air Anka und Tailwind zusätzliche Sitzplatzkapazitäten für die Reiseveranstalter bereit.

Der Sommerflugplan 2024 wird darüber hinaus durch das Engagement von mittelständischen Reiseveranstaltern um Ziele mit einem definierten Reisezeitraum ergänzt. So werden von Momento Reisen vorrangig im Mai Ziele in Italien, Griechenland und Portugal angesteuert [8]. Zudem wird Salamon Reisen wieder verschiedene Termine für Flüge an den Balaton sowie Debrecen anbieten [9].

Weil Transparenz und ein offener Umgang mit Quellen und Information wichtig ist, habe ich nachstehend die im Text gekennzeichneten Querverweise mit weiterführenden Inhalten zusammengetragen.

[1] Sächsische Zeitung, Sandro Pohl-Rahris (11.01.2024). Tschüss, Amsterdam: Dresden verliert Flugverbindung

[2] Statistisches Bundesamt (2023). Personen- und Güterverkehr im Luftverkehr

[3] Airliners.de (28.09.2023). Amsterdam-Schiphol: Regierung genehmigt Kapazitätsbegrenzungen

[4] MDR Sachsen (11.01.2024). Flughafen Dresden verliert Verbindung nach Amsterdam

[5] Aerotelegraph (12.01.2024). Fischer Air plamt erneut ein Comeback

[6] Tschechische Gewerbeaufsicht CTIA (31.10.2023). Riskante Onlineshops

[7] Touristik Aktuell (20.12.2023). DER Touristik: Mit Fly Lili nach Bulgarien

[8] Momento by sz-reisen (o.D.). Fliegen ab Dresden

[9] Salamon Reisen (o.D.). Flugtermine